Am Donnerstag hatte der kriselnde Traditionsverein KFC Uerdingen zu einer Pressekonferenz geladen. Im Vorfeld wurde munter spekuliert, was das Thema sein könnte.
Die PK lief unter dem Motto: Aktuelle Situation rund um den Verein / Ausrichtung für die Zukunft. Viele Szenarien wurden im Vorfeld genannt.
Der KFC-Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer, der zusammen mit Peter Kahstein auf dem Podium saß, erklärte zum Start, dass die Pressekonferenz sechs Punkte beinhalten werde.
Nummer eins: Veränderungen im Vorstand
Kahstein wird neues Mitglied im Vorstand, er soll sich um Marketing und Sponsoring kümmern. Zudem ist Adalet Güner im Vorstand für die sportlichen Belange zuständig. Sebastian Thißen und Andreas Scholten werden aus dem Vorstand ausscheiden.
Das Duo Thißen / Scholten wollte offenbar einen neuen Weg gehen und Christian Gummert wieder in den Vorstand holen. Ein Plan, den offenbar auch die Ultras des KFC unterstützt hätten, die zuvor das Aus des Trios Platzer, Güner und Mehmet Eser, er soll im Hintergrund viele Fäden ziehen und auch Geld bereitgestellt haben, gefordert haben.
Platzer zu Thißen und Scholten: "Beide scheiden aus, nachdem sich die Vorwürfe bestätigt haben." Trotzdem sollen sie dem Klub erhalten bleiben - rund um ihre Spieltagsfunktion. Das sei auch der Wunsch von Platzer, der auch zu den Rücktrittsforderungen gegen ihn und Eser Stellung bezog.
Eser und M-Soccermanagement seien die bisherigen sportlichen Erfolge in der Regionalliga zu verdanken. Und er selber habe bisher auch nie an einen Rücktritt gedacht.
Obwohl sie einen Verein vorgefunden haben, der am Boden liegt. Kahstein gab zu Protokoll: "Wir haben die Bücher geöffnet und sind rückwärts umgefallen, was hier in den letzten 15 Jahren passiert ist."
In der Folge seien Anwälte eingeschaltet worden, denn es waren etliche ungeöffnete gelbe Briefe (förmliche Briefe - zum Beispiel von Gerichten oder Gerichtsvollziehern, Anmerkung der Redaktion) vorhanden, man musste sich erst einmal einen Überblick verschaffen.
Platzer gab an, er habe mit sieben ehemaligen Spielern oder Mitarbeitern gesprochen. Diese hätten sich hinter seinem Rücken an die Presse gewandt und "Unwahrheiten verbreitet". Er ergänzte mit Blick auf die offenen Forderungen von 13 Personen, dass jeder sein Geld erhalten werde, wenn es vorhanden ist.
Positiv aus Uerdinger Sicht: Der Abschluss mit einem neuen Hauptsponsor stehe kurz vor dem Abschluss, so Platzer. Das Unternehmen wolle sich am nächsten Spieltag ein Bild von dem Verein machen. Platzer sagt, dass es hier Verzögerungen gegeben habe, dabei griff er RevierSport an und beklagte sich über die Berichterstattung der letzten Tage.
Wobei wir bei allem bleiben, was wir berichtet haben. Zurück zum KFC: Hier soll auch die Geschäftsstelle bald neu besetzt werden und alle Spieler, Mitarbeiter und Lieferanten kontaktiert werden, die noch berechtigte offene Forderungen haben. Dafür wird auch ein Anwalt eingesetzt, der dabei helfen soll, die Berechtigungen der Forderungen zu prüfen. "Wir müssen erst einmal einen Grund reinbekommen", so Kahstein.
Das neue Vorstandsmitglied zu seiner Motivation, sich jetzt beim KFC zu engagieren: "Der KFC Uerdingen ist als Verein das Aushängeschild Krefelds. Wir wollen verhindern, dass der KFC zugrunde geht. Ich war sehr überrascht, in welchem Dilemma der Klub steckt. Daher war Mehmet Eser ein Glücksgriff für den KFC."